Copyright © 2001-2004 Stefan Kebekus
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Dieses Handbuch beschreibt KDVI der Version 1.1
Inhaltsverzeichnis
KDVI ist ein Plugin für die Anwendung KViewshell. Dieses Plugin ermöglicht KViewshell die Darstellung von Dokumenten im Format DVI (.dvi
), die vom Schriftsatz-System TeX erzeugt werden. KDVI unterstützt viele Erweiterungen des Standards von DVI, darunter die Einbindung von PostScript®-Grafiken oder Hyperlinks. Weitere Details, Beispiele und alle technischen Spezifikationen finden Sie in der Datei KDVI-features.dvi
(oder auch der zugehörigen Quelldatei KDVI-features.tex
).
Für aktuelle Informationen schauen Sie auf die Homepage von KDVI.
TeX ist ein qualitativ hochwertiges Schriftsatz-System für den naturwissenschaftlichen, besonders aber den mathematischen Schriftsatz. Weitere Informationen über TeX und DVI finden Sie auf der Webseite der TeX User Group oder der deutschen Seite German DANTE e.V..
Gewöhnlich wird KDVI durch das Anklicken einer .dvi
-Datei im Dateimanager gestartet. Es gibt aber auch den Befehl kdvi, der KViewshell mit dem bereits geladenen Plugin KDVI startet. Der Viewer kann also mit dem Befehl kdvi
gestartet werden. Ebenfalls möglich ist die Eingabe von irgendein_pfad/datei.dvi
kdvi
genauso wie irgendein_pfad/datei
kdvi
auf einer Konsole. Falls Sie mit dem Internet verbunden sind, können Sie auch auf Dateien zugreifen, die sich auf anderen Rechnern befinden, indem Sie eine URL als Parameter angeben. Dies könnte zum Beispiel so aussehen: irgendein_pfad/datei.
kdvi
. http://irgendein_pfad/datei.dvi
Falls Sie eine URL als Parameter angeben, kann KDVI direkt zu einer bestimmten Stelle in der DVI-Datei gehen. Geben Sie zum Beispiel kdvi
ein, wird KDVI die Seite 43 öffnen. Falls in der Datei Informationen zur Quelldatei enthalten sind, wird eine Eingabe wie file:datei.dvi#43
kdvi
KDVI dazu veranlassen, die Stelle in der DVI-Datei zu suchen, die zur Zeile 43 in der TeX-Datei file:/datei.dvi#src:43datei.tex
datei.tex
gehört. Sie werden diese Option selten verwenden — lesen Sie jedoch unter Vorwärtssuche, wie Sie Ihren Editor einrichten müssen, um KDVI automatisch zu starten.
Vergessen Sie nicht die Angabe von file:
vor dem Dateinamen, oder das Ergebnis wird vermutlich nicht das gewünschte sein. Die Eingabe von kdvi
beispielsweise öffnet Seite 43 der Datei file:datei.dvi#43
datei.dvi
. Der Befehl kdvi
bewirkt jedoch, dass KDVI versuchen wird, die Datei datei.dvi#43
datei.dvi#43
zu öffnen.
Es gibt eine weitere Option, die Sie vermutlich nicht selbst anzugeben brauchen. Bei der Eingabe des Befehls kdvi
wird KDVI die Datei öffnen, wenn diese Datei noch in keinem anderen Fenster geöffnet wurde. Ansonsten wird dieses Fenster von KDVI in den Vordergrund gebracht. Ein Befehl wie --unique
irgendein_pfad/datei.dvi
kdvi
kann in Shell-Skripten dazu verwendet werden, dass eine laufende Instanz von KDVI die Seite 43 öffnet.--unique
file:datei.dvi#43
Die üblichen Parameter, die von Qt™- und KDE-Anwendungen benutzt werden, funktionieren auch: kdvi
-style
windows
-display
:0
-geometry
400x400+0+0
-caption
"DVI"
KDVI kann Ihre DVI-Dateien über das KDE-Drucksystem ausdrucken. Intern verwendet KDVI das Programm dvips, um PostScript®-Datei zu erzeugen, die dann an den Drucker weitergeleitet werden. Das heißt also, dass dvips auf Ihrem Rechner installiert sein muss, wenn Sie mit KDVI drucken möchten. Das Programm dvips verwendet seine eigenen Einrichtungsdateien und seine eigenen Einstellungen, die aber für die meisten Zwecke vollkommen genügen. Wenn Sie jedoch optimale Druckresultate wünschen, sollten Sie dvips selbst einrichten und sicherstellen, dass ein MetaFont standardmäßig vorhanden ist, der am besten zu Ihrem Drucker passt. Auf vielen System befindet sich die GNU-Info Dokumentation von dvips. Schauen Sie auch nach einer Datei, die dvips.dvi
oder ähnlich heißt.
Falls Sie Ihre Dateien in den Formaten PostScript® oder PDF abspeichern möchten, ist es nicht empfehlenswert, die Druckfunktion zu verwenden und die Ausgabe in eine Datei umzuleiten. Verwenden Sie stattdessen die Funktionen zum Exportieren. Mit diesen Funktionen können Sie Dateien in besserer Qualität erzeugen, die viele der Besonderheiten des Formates DVI erhalten. Außerdem sehen diese Dateien gewöhnlich besser aus in Anwendungen wie dem Acrobat Reader von Adobe. Die Funktionen zum Exportieren finden Sie im Menü .
Wie beim Drucken wird auch hier das externe Programm dvips verwendet, um die PostScript®-Datei zu erzeugen. Enthält die DVI-Datei Hyperlinks, so werden diese auch in die PostScript®-Datei eingefügt. Falls Sie ein Experte sind und eine Ausgabe erzeugen möchten, die für einen bestimmten Drucker optimiert ist, sollten Sie dvips möglicherweise von Hand starten und den korrekten MetaFont-Modus selbst wählen.
Um PDF-Dateien von hoher Qualität zu erzeugen, verwendet KDVI das Programm dvipdfm zur Umwandlung der DVI-Dateien in das Format PDF. Falls Sie an einem Rechner arbeiten, auf dem eine ältere Version des Schriftsatz-Systems TeX installiert ist, kann es vorkommen, dass das Programm dvipdfm auf Ihrem Rechner nicht vorhanden ist. In diesem Fall müssen Sie die Druckfunktion verwenden, um eine Ausgabe im Format PDF zu erzeugen.
Falls Sie eine ältere TeX-Installation verwenden und die erzeugten Dateien im Acrobat Reader von Adobe anschauen, kann es vorkommen, dass einige der Schriftarten nicht sehr gut aussehen, obwohl der Ausdruck in Ordnung ist und das Dokument auch in kghostview normal aussieht. Dies ist ein bekanntes Problem des Acrobat Reader bei der Verwendung von Bitmap-Schriftarten. Zum Zeitpunkt, da dieses Handbuch geschrieben wurde, besteht die einzig praktikable Möglichkeit zur Umgehung dieses Problems in der Vermeidung von Bitmap-Schriftarten oder in einer Aktualisierung der TeX-Installation.
Obwohl dvipdfm qualitativ hochwertige PDF-Dateien erstellt, ignoriert dvipdfm derzeit das PostScript®, das im DVI eingebettet ist. Eingebettetes PostScript wird beispielsweise vom Makro-Paket xy oder über die Funktion "Externe PostScript-Dateien einbetten" von KDVI, die weiter unten beschrieben wird, erzeugt.
Wenn Sie feststellen, dass bei generierten PDF-Dateien graphische Daten fehlen, verwenden Sie stattdessen die Funktion Drucken KDVI.
KDVI kann Ihre DVI-Dateien auch als Textdateien speichern.
Das Dateiformat DVI wurde nicht für eine solche Funktionalität erdacht. Darum arbeitet diese Funktion nur mit Standard-ASCII-Zeichen. Sie funktioniert überhaupt nicht mit außereuropäischen Sprachen. Abhängig von den in der Datei verwendeten Schriftarten, kann es auch Probleme mit Sonderzeichen und Ligaturen geben.
Üblicherweise werden Grafiken nicht von TeX in die DVI-Datei eingebunden. Stattdessen enthält die Datei nur eine Verknüpfung zu der Grafik auf der Festplatte. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass die Dateien angenehm klein bleiben und die Grafiken unabhängig von TeX bearbeitet werden können. Diese Methode hat aber auch einen Nachteil, vor allem, wenn Sie die DVI-Dateien archivieren wollen oder ihre Dokumente versenden möchten: Anders als beim Arbeiten mit einer einzelnen Datei müssen Sie mit einer großen Menge an Dateien arbeiten, die alle exakt an der Position liegen müssen, die im DVI-Dokument festgelegt wurde.
Aus diesem Grund erlaubt KDVI Ihnen, externe PostScript®-Dateien in Ihr DVI-Dokument einzubinden. Um alle PostScript®-Dateien in die DVI-Datei einzubinden, verwenden Sie den Menüeintrag
DVI-Dateien mit eingebettetem PostScript® funktionieren unter den meisten DVI verarbeitenden Programmen, z.B. xdvi, dvips oder dvipdf. Eine Ausnahme bildet hier nur dvipdfm, das eingebettetes PostScript® ignoriert. Seit dvipdfm intern von KDVI für die Funktion "Exportieren als PDF" genutzt wird, sind deshalb Probleme zu erwarten, wenn Sie diese Funktion verwenden. Die gleichen Fehler treten auch bei anderer Software auf, die eingebettetes PostScript nutzt, z.B. bei den TeX xy Makro-Paketen.
Inverse Suche ist eine sehr nützliche Funktion, wenn Sie selbst ein TeX-Dokument schreiben. Wenn alles korrekt eingerichtet ist, dann können Sie in KDVI mit der Maustaste (falls keine Dreitastenmaus vorhanden ist, kann auf einigen Systemen die und Maustaste gleichzeitig gedrückt werden). Daraufhin wird sich Ihr bevorzugter Editor öffnen, die TeX-Quelldatei laden und zum richtigen Absatz springen. Um inverse Suche verwenden zu können, tun Sie das Folgende:
Erstellen Sie eine DVI-Datei, die Informationen für die inverse Suche enthält. Wie dies geschieht, erfahren Sie im Abschnitt TeX-Dateien für die inverse Suche erstellen weiter unten. Falls Sie die Funktionen zur inversen Suche nur testen möchten, können auch die Beispieldatei KDVI-features.dvi
verwenden.
Teilen Sie KDVI mit, welchen Editor Sie verwenden möchten. Wählen Sie dazu einen Editor im Dialog Einstellungen (Sie erreichen diesen Dialog durch Auswahl von im Menü ). Der nächste Abschnitt dieser Dokumentation, Aufbauen, erklärt diesen Dialog genauer.
Einige Editoren müssen von Hand gestartet werden oder erfordern zusätzliche Einstellungen. Eine Beschreibung aller unterstützten Editoren finden Sie im Abschnitt Den Editor einrichten weiter unten.
Testen Sie Ihre Einrichtung. Öffnen Sie dazu eine DVI-Datei in KDVI und klicken Sie mit der Maustaste in KDVI. Der Editor sollte sich öffnen und die TeX-Datei anzeigen.
Grundsätzlich gibt es zwei Wege, um DVI-Dateien zu erzeugen, die Informationen für die inverse Suche enthalten: Sie können entweder ein TeX/LaTeX-Programm verwenden, das die notwendigen automatisch erstellt und einfügt oder Sie können ein Extra-Paket verwenden, das in TeX/LaTeX geschrieben ist.
Ein TeX-Programm, das die notwendigen Informationen automatisch erstellt und einfügt, ist sicherlich die bevorzugte Methode zum Einfügen der Informationen für die inverse Suche. Verwenden Sie die Version 2 oder eine neuer Version der TeTex TeX-Distribution Sie den Befehlszeilenparameter 'src specials' für das Programm Tex oder Latex wie folgt benutzen:
tex --src-specials myfile.texoder
latex --src-specials myfile.tex
Falls Sie also kein TeX-Programm verwenden, das die Informationen für die inverse Suche selbständig einfügt, kopieren Sie die Dateien srcltx.sty
und srctex.sty
in den Ordner, in dem sich Ihre TeX-Datei befindet (Sie können dies tun, indem Sie die Umschalttaste und die Maustaste drücken, während sich der Mauszeiger über einem Hyperlink befindet). Falls Sie LaTeX verwenden, fügen Sie die Zeile
\usepackage[active]{srcltx}zum Vorspann Ihrer LaTeX-Datei hinzu. Falls Sie TeX verwenden, dann ist es die Zeile
\include{srctex}.
Inverse Suche kann sehr sinnvoll sein, wenn Sie ein Dokument selbst erstellen. Bevor Sie die DVI-Datei jedoch veröffentlichen, sollten Sie diese Informationen wieder entfernen.
Während die inverse Suche generell mit den meisten Editoren sehr gut zusammenarbeitet, erfordern einige dieser Editoren etwas mehr Aufwand, bevor die inverse Suche mit Ihnen funktioniert. Dieser Abschnitt erklärt, wie Sie Ihren Editor einrichten sollten.
Emacs arbeitet gut mit KDVI zusammen. Das eigentliche Verhalten von Emacs hängt dabei hauptsächlich von den Einstellungen ab. Sie könnenEmacs vollständig den eigenen Bedürfnisse anpassen, wenn Sie gewillt sind sich die Sprache Lisp anzueignen.
KDVI verwendet das Programm emacsclient, zur Steuerung von Emacs.
Für das Programm emacsclient ist es erforderlich, dass Emacs läuft und dass der Emacs-Server in Emacs gestartet wurde. Die inverse Suche wird nicht optimal funktionieren, solange nicht Emacs wie auch der Emacs-Server gestartet sind.
Um den Emacs-Server zu starten, können Sie einen der folgenden Schritte ausführen:
In Emacs können Sie den Emacs-Server starten, indem Sie M x server-start
eingeben.
Fügen Sie die Zeile
(server-start)zu Ihrer Datei
.emacs
hinzu. Starten Sie danach Emacs neu.Stellen Sie sicher, dass Emacs installiert ist. Versuchen Sie emacs von der Befehlszeile zu starten.
KDVI verwendet den Befehl emacsclient, um Emacs zu steuern. Stellen Sie sicher, dass emacsclient auf Ihrem System verfügbar ist. Geben Sie dazu auf einer Befehlszeile emacsclient
ein. Dies sollte die Datei im Editor Emacs öffnen.Name einer Textdatei
Falls emacsclient nicht startet und eine Fehlermeldung wie unable to connect to local
ausgegeben wird, stellen Sie sicher, dass Emacs läuft. Außerdem ist es notwendig, dass der Emacs-Server gestartet ist. Geben Sie dazu M x server-start
in Emacs ein.
Wenn Sie möchten, dass das Fenster automatisch in den Vordergrund geholt wird, fügen Sie die Funktion raise-frame
zum „server-switch-hook“ hinzu. Geben Sie dazu M x customize-variable RET server-switch-hook
in das Textfeld ein.
Falls Sie Ihre Eingabe seit dem letzten Speichern geändert haben, wird Emacs Sie folgendes fragen: Revert buffer from file ...? (yes or no)
. Sie werden hier möglicherweise no eingeben wollen, da das erneute Einlesen der Datei bedeutet, dass alle Ihre Änderungen verloren gehen!
Das Verhalten von gnuclient, nämlich die Änderungen automatisch zu laden, ist vermutlich besser — fügen Sie dazu die folgenden Zeilen zur Datei .emacs
hinzu, um das Verhalten von gnuclient mit emacsclient zu emulieren:
(defadvice server-visit-files (around save-buffers last activate) "Try to emulate gnuclient behavior with emacsclient. Works only for visiting one buffer at a time." (let* ((filen (car (car (ad-get-arg 0)))) (buf (get-file-buffer filen)) (this-buf-modified-p nil)) ;;; the following is copied from server-visit-files, with ;;; a modification for the `verify-visited-file-modtime' test (if (and buf (set-buffer buf)) (if (file-exists-p filen) ;;; if the file has changed on disk, reload it ;;; using `find-file-noselect' (if (not (verify-visited-file-modtime buf)) (progn (find-file-noselect filen) ;;; if user answered `no', reset modtime anyway ;;; so that server-visit-files doesn't realize the ;;; difference: (set-visited-file-modtime))) ;;; if file exists no longer, we let server-visit-files ;;; deal with that t) (setq buf (find-file-noselect filen))) (setq this-buf-modified-p (buffer-modified-p buf)) (set-buffer buf) (set-buffer-modified-p nil) ad-do-it (set-buffer-modified-p this-buf-modified-p)))
Der Editor Kate von KDE unterstützt die Inverse Suche sehr gut. Hier ist keine weitere Einstellung nötig.
Kile, eine Arbeitsumgebung für LaTeX, unterstützt KDVI ebenfalls sehr gut, es ist keine spezielle Einrichtung erforderlich. Weitere Informationen über Kile finden Sie auf der Homepage von Kile.
NEdit arbeitet im Allgemeinen sehr gut. Das Klicken in eine DVI-Datei sollte ein neues Fenster öffnen. Falls die TeX-Datei bereits in einem anderen Fenster von NEdit geöffnet ist, zeigt das neue Fenster eine andere Ansicht dieses Puffers. Ansonsten wird die TeX-Datei geladen. Nachdem sich das Fenster geöffnet hat, hebt NEdit die erste Zeile des korrekten Absatzes hervor.
KDVI verwendet den Befehl ncl, um NEdit zu steuern. Stellen Sie sicher, dass ncl auf der Befehlszeile verfügbar ist. Geben Sie dazu ncl
ein. Dies sollte eine Instanz von NEdit öffnen. Falls ncl nicht verfügbar ist, könnte es sein, dass Sie eine alte Version von NEdit verwenden. In diesem Fall sollten Sie entweder auf eine neuere Version aktualisieren oder die Einstellung Benutzerdefinierter Editor aus dem Dialog Einstellungen verwenden.-noask
XEmacs arbeitet gut mit KDVI zusammen. Das Verhalten von XEmacs hängt dabei sehr stark von den Einstellungen ab. Sie könnenXEmacs vollständig an die eigenen Bedürfnisse anpassen, wenn Sie gewillt sind sich die Sprache Lisp anzueignen.
KDVI verwendet das Programm gnuclient, um XEmacs zu steuern.
Das Programm gnuclient setzt voraus, dass XEmacs läuft und dass das Programm gnuserv in XEmacs gestartet wurde. Die inverse Suche wird nicht funktionieren, solange nicht XEmacs wie auch gnuserv gestartet sind.
Um gnuserv zu starten, können Sie einen der folgenden Schritte ausführen:
Starten Sie gnuserv in XEmacs, indem Sie M X gnuserv-start
eingeben.
Fügen Sie die Zeile
(gnuserv-start)zur Datei
.xemacs
hinzu. Falls Sie eine aktuellere Version von XEmacs verwenden, dann wird .xemacs
ein Ordner sein. In diesem Fall sollten Sie die Zeile zur Datei .xemacs/init.el
hinzufügen. Starten Sie danach XEmacs neu.Falls nicht für jeden Aufruf des Editors ein neues Fenster geöffnet werden und das offene Fenster automatisch in den Vordergrund geholt werden soll, setzen Sie für „Gnuserv Frame“ den Wert „Use selected frame“ und fügen die Funktion raise-frame
zu „Visit Hook“ hinzu. Geben Sie M x customize-group RET gnuserv
ein, um diese Einstellungen vornehmen zu können.
Stellen Sie sicher, dass XEmacs installiert ist. Versuchen Sie dazu xemacs auf der Befehlszeile einzugeben.
KDVI verwendet das Programm gnuclient, um XEmacs zu steuern. Stellen Sie sicher, dass gnuclient auf der Befehlszeile verfügbar ist. Geben Sie dazu gnuclient
ein. Dies sollte ein neues Fenster von XEmacs öffnen.Name einer Textdatei
Falls gnuserv nicht startet und eine Fehlermeldung wie unable to connect to local
ausgibt, stellen Sie sicher, dass XEmacs läuft. Außerdem ist es notwendig, dass gnuserv gestartet ist. Geben Sie dazu M x gnuserv-start
in XEmacs ein.
Falls nicht für jeden Aufruf des Editors ein neues Fenster geöffnet werden und das offene Fenster automatisch in den Vordergrund geholt werden soll, setzen Sie für „Gnuserv Frame“ den Wert „Use selected frame“ und fügen die Funktion raise-frame
zu „Visit Hook“ hinzu. Geben Sie M x customize-group RET gnuserv
ein, um diese Einstellungen vornehmen zu können.
Die Vorwärtssuche ermöglicht das direkte Springen vom Texteditor an die entsprechende Position in der DVI-Datei. Da die Vorwärtssuche vom Editor unterstützt werden muss, werden von KDVI im Moment nur Emacs und XEmacs unterstützt. Andere Editoren werden hoffentlich bald hinzukommen.
Um die Vorwärtssuche verwenden zu können, gehen sie folgendermaßen vor:
Richten Sie Ihren Editor ein — dies wird weiter unten beschrieben.
Fügen Sie Quelltextinformationen zu Ihrer DVI-Datei hinzu. Dies können Sie z. B. durch Verwendung des Paketes srcltx erreichen. Dies wurde bereits im Abschnitt TeX-Dateien für die inverse Suche erstellen beschrieben.
Falls Sie Emacs verwenden und alles korrekt eingerichtet ist, drücken Sie einfach Strg+X Strg+J
. Jetzt öffnet sich KDVI und springt an die Stelle in der DVI-Datei, die zu derjenigen in der TeX-Datei gehört, an der Sie sich gerade im Editor befinden.
Um Vorwärtssuche in Emacs verwenden zu können, folgen Sie diesen Anweisungen:
Laden Sie das Emacs-Skript kdvi-search.el
herunter (halten Sie Umschalt gedrückt und klicken mit der Maustaste auf den Link, um das Skript herunterzuladen) und speichern Sie es an einem Ort, an dem Emacs darauf zugreifen kann — wir empfehlen einen Ordner emacs-scripts
.
Fügen Sie diese Zeilen
(add-to-list 'load-path (expand-file-name "~/emacs-scripts/")) (require 'kdvi-search) (add-hook 'LaTeX-mode-hook (lambda () (local-set-key "\C-x\C-j" 'kdvi-jump-to-line))) (add-hook 'tex-mode-hook (lambda () (local-set-key "\C-x\C-j" 'kdvi-jump-to-line)))zur Datei
.emacs
hinzu. Starten Sie jetzt Emacs neu.Öffnen Sie Emacs, laden Sie eine TeX-Datei und erzeugen Sie daraus eine DVI-Datei. Geben Sie danach entweder den Befehl M+xkdvi-jump-to-line
ein oder drücken Sie Strg+X Strg+J
. Es kann passieren, dass Emacs Sie nach einem so genannten „master file“ fragt. Dies ist dann sinnvoll, wenn Sie eine TeX-Datei verwenden, die andere Dateien einbindet: das „master file“ ist die Datei auf der obersten Ebene, die die anderen Dateien einfügt. Emacs wird Sie möglicherweise fragen, ob der Name der Masterdatei „als lokale Variable“ gespeichert werden soll, d. h. als Kommentar am Ende der Datei. Geben Sie entweder yes
oder no
ein um fortzufahren.
Stellen Sie sicher, dass Emacs installiert ist. Versuchen Sie emacs von der Befehlszeile zu starten.
Falls Emacs KDVI nicht starten kann, finden Sie die Ausgabe im Puffer kdvi-output.
Um XEmacs einzurichten, folgen Sie den Schritten zur Einrichtung von Emacs weiter oben. Ändern Sie jedoch in diesem Fall die Datei .xemacs
und nicht .emacs
. Falls Sie eine aktuelle Version von XEmacs verwenden, kann es sein, dass .xemacs
ein Ordner ist. Ändern Sie in diesem Fall die Datei .xemacs/init.el
.
Der Dialog Einstellungen wird geöffnet, indem Sie aus dem Menü auswählen.
Der Dialog besteht aus zwei Karteikarten: Schriftarten und Aufbauen.
TeX verwendet traditionell Schriftarten, die mit dem Programm MetaFont erstellt werden. Diese Schriftarten werden im PK-Format abgelegt. Obwohl ein sorgfältig konfiguriertes MetaFont Ausdruck in höchster Qualität produziert, erfordert die Konfiguration einiges an Fachwissen. MetaFont eignet sich nur bedingt zum Erstellen von Bildschirmschriften und es sind nur wenige asiatische Schriftarten verfügbar.
Um diese Probleme zu umgehen, beeinhalten neuere TeX-Installationen Schriftarten, die im Format "PostScript Typ 1" abgelegt werden, ein im Verlagswesen weit verbreitetes Schriftformat. KDVI kann mit beiden Schriftart-Formaten umgehen.
Das folgende Bild zeigt KDVIs Dialog zum Einrichten der Schriftarten, mit dem der Umgang mit den verschiedenen Schriftartformaten eingerichtet wird.
"PostScript Type 1" enthält häufig "Schrifthilfen", das sind zusätzliche Informationen, die der Software zu einer besseren Ausgabe auf Computerbildschirmen verhelfen sollen. Die Qualität diese Informationen ist für jede Schrift unterschiedlich. Sie sollten mit dieser Einstellung experimentieren um zu sehen, ob Sie bessere Ergebnisse erzielen.
KDVI unterstützt eine große Zahl von Erweiterungen des ursprünglichen DVI-Formats, z. B. Verknüpfungen, Einbinden von Graphiken oder eingebettete Informationen für die Inverse Suche. Diese Erweiterungen sind als "DVI-Spezialitäten" bekannt. Eine Zusammenstellung sämtlicher Spezialitäten, die KDVI unterstützt, finden Sie in diesem Handbuch.
Der Dialog DVI-Spezialitäten hilft Ihnen bei der Einrichtung einiger Besonderheiten.
Wenn diese Option gewählt wurde, zeigt KDVI PostScript®-Graphiken an, die in der DVI-Datei eingebettet sind. Sie möchten diese Option wahrscheinlich setzen.
Wenn eine externe PostScript®-Datei nicht gefunden werden kann, zeichnet KDVI einen roten Kasten zur Warnung an ihre Stelle. Leider ist der Aufbau von PostScript®-Graphiken in der aktuellen Version von KDVI. sehr langsam Wir werden die Geschwindigkeit in späteren Versionen verbessern. Wenn diese Option deaktiviert ist, wird KDVI entweder einen grauen Kasten als Platzhalter für die Graphik anzeigen oder diesen Zwischenraum leer lassen.
Es gibt keinen Standardweg, um PostScript®-Graphiken in eine DVI-Datei einzubetten. Es kann deshalb passieren, dass KDVI eine Graphik, die mit anderen Programmen gut funktioniert, nicht korrekt darstellen kann. Ältere Versionen von xdvi und dvips unterstützen die Ausführung von externen Befehlen. Dies ist ein hohes Sicherheitsrisiko und deshalb bewusst nicht in KDVI eingebaut. Technische Informationen zu den verschiedenen unterstützten Verfahren zur Einbindung von PostScript® kann in der Datei KDVI-features.dvi
gefunden werden.
Falls Sie die inverse Suche verwenden möchten - eine sehr nützlich Funktionen, wenn Sie Ihre TeX-Dokumente selbst schreiben - dann müssen Sie angeben, welchen Editor Sie dafür verwenden möchten und wie dieser Editor von KDVI gestartet werden kann. Im gezeigten Beispiel hat sich der Anwender für den Editor NEdit entschieden. Wenn Sie einen der voreingestellten Editoren aus dem Kombinationsfeld Editor verwenden, dann muss nichts weiter getan werden. Falls Sie einen anderen Editor verwenden möchten, wählen Sie Benutzerdefinierter Editor aus dem Kombinationsfeld Editor und geben die Befehlszeile ein, mit der der Editor gestartet wird. Verwenden Sie die Platzhalter %f und %l, die dann durch den Namen der TeX-Datei und die Zeilennummer in der TeX-Datei ersetzt werden.
Verwenden Sie einen Editor, der nicht unterstützt wird, senden Sie bitte eine E-Mail an (kebekus AT kde.org)
und teilen uns mit, welchen Befehl Sie auf der Befehlszeile eingegeben und wie Sie Ihren Editor eingerichtet haben.
KDVI
KDVI basiert auf dem eigenständigen Programm KDVI 0.4.3 von Markku Hihnala. Dieses Programm wiederum basiert auf xdvi Version 18f, das mehrere Autoren hat.
Copyright für die Dokumentation 2001-2004 Stefan Kebekus (kebekus AT kde.org)
Übersetzung des Handbuchs: Robert Gogolok (robertgogolok AT gmx.de)
und Marco Wegner (mail AT marcowegner.de)
Übersetzung der Programmoberfläche: Stefan Winter (swinter AT kde.org)
Dieses Programm ist unter den Bedingungen der GNU General Public License veröffentlicht.
Diese Dokumentation ist unter den Bedingungen der GNU Free Documentation License veröffentlicht.
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