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Eine Einführung in das K Desktop Environment - die graphische Benutzeroberfläche für UNIX/Linux
Kurzeinführung zu KDE
Inhaltsverzeichnis
Dieses Dokument ist eine kurze Einführung in das K Desktop Environment - die K-Arbeitsumgebung. Es wird Sie mit einigen Grundfunktionen von KDE bekannt machen.
Die Anleitung deckt bei weitem nicht alle, ja nicht einmal die meisten Aspekte der K Arbeitsfläche ab. Sie beschreibt nur einige elementare Vorgehensweisen, um ein paar der wichtigsten Dinge zu erledigen.
Wir nehmen an, dass Sie bereits mit mindestens einer graphischen Benutzeroberfläche vertraut sind, wie zum Beispiel CDE™, Geos™, GEM™, NeXTSTEP™, Mac® er M™noder Microsoft® Windows®. Wir werden also nicht die Benutzung der Maus oder der einzelnen Tasten Ihrer Tastatur erklären, sondern uns auf die hoffentlich interessanteren Dinge konzentrieren.
Dieses Kapitel richtet sich an jene Benutzer, die lieber durch Ausprobieren lernen und nur eine erste Orientierung wünschen, ehe sie anfangen. Die späteren Kapitel bieten eine eingehendere Einführung in die Benutzerumgebung sowie hilfreiche Hinweise und Tastenkombinationen. Falls Sie es nicht erwarten können, endlich anzufangen, überfliegen Sie dieses Kapitel, experimentieren Sie etwas herum, und kehren Sie dann hierher zurück. Danach können Sie je nach Bedarf die anderen Kapitel dieser Anleitung durchlesen.
KDE bietet eine sehr weitgehend konfigurierbare Arbeitsumgebung. Dieser Überblick setzt die Standardeinstellungen voraus.
Eine typische KDE-Arbeitsfläche besteht aus drei Bereichen:
Einer Kontrollleiste am unteren Bildschirmrand. Sie dient zum Starten von Anwendungen und zum Umschalten zwischen den Arbeitsflächen. Sie enthält u.a. das -Menü - ein großes
-Symbol - das ein Menü mit Anwendungen anzeigt, wenn Sie es anklicken.
Einer Programmleiste innerhalb der Kontrollleiste, die zum Umschalten zwischen laufenden Anwendungen und deren Verwaltung dient. Klicken Sie auf eine Anwendung in der Programmleiste, um zu ihr zu wechseln.
Der Arbeitsfläche selbst, auf der häufig genutzte Dateien und Ordner abgelegt werden können. KDE bietet mehrere Arbeitsflächen, von denen jede ihre eigenen Fenster hat. Klicken Sie auf die nummerierten Knöpfe auf der Kontrollleiste, um zwischen den Arbeitsflächen umzuschalten.
Hier ein paar Tipps zum Loslegen.
Um eine Anwendung zu starten, klicken Sie auf das
-Symbol in der Kontrollleiste (-Menü), und wählen Sie einen Eintrag im Menü.
Sie können mit Konqueror (dem KDE-Dateimanager) auf die Dateien in Ihrem Persönlichen Ordner zugreifen. Klicken Sie dazu auf das Symbol auf dem ein Haus abgebildet ist. Es befindet sich in der Kontrollleiste und auf der Arbeitsfläche.
Wählen Sie ->->, um in einem Terminalfenster UNIX®-Befehlszeilen einzugeben, oder drücken Sie Alt+F2, um über ein kleines Befehlszeilenfenster einen einzelnen Befehl auszuführen.
Zum Einrichten von KDE wählen Sie im -Menü das Symbol .
Drücken Sie Alt+Tab, um zwischen geöffneten Anwendungen und Strg+Tab, um mit der Tastatur zwischen den Arbeitsflächen umzuschalten.
Benutzen Sie die KDE-Anwendungen zu öffnen.
Maustaste, um das Kontextmenü für die Kontrollleiste, die Arbeitsfläche und viele andereAm unteren Bildschirmrand befindet sich die Kontrollleiste, die Kicker genannt wird. Sie wird zum Start von Programmen verwendet. Suchen Sie auf der linken Seite das Symbol mit dem großen
-Symbol.
Dieser Knopf wird das -Menü genannt. Er hat oben einen kleinen Pfeil, der anzeigt, dass sich bei einem Klick ein Menü öffnet. Versuchen Sie es einfach mal! Das geöffnete Menü bietet Ihnen einfachen Zugriff auf alle KDE-Anwendungen, die auf Ihrem Rechner installiert sind.
Wenn Sie ein Programm häufig verwenden, möchten Sie es so einfach wie möglich starten können. Dazu können Sie ein einzelnes Programm oder ein ganzes Untermenü vom -Menü als einen Schnellstartknopf zur Kontrollleiste hinzufügen. Falls eine Anwendung über einen Knopf direkt starten können möchten, klicken Sie mit der Maustaste entweder auf eine freie Fläche auf der Kontrollleiste oder auf das Symbol des -Menü. Wählen Sie -> und wählen Sie die Anwendung oder das Menü aus, das Sie hinzufügen möchten.
Auf diese Weise können Sie ein ganzes Menü oder eines der Untermenüs vom -Menü hinzufügen. Wenn Sie KOffice installiert haben und alle KOffice-Programme ohne den langen Weg durch das -Menü starten möchten, wählen Sie an Stelle eines Knopfes . Dadurch haben Sie jetzt direkten Zugriff auf alle KOffice-Programme, ohne ein Symbol für jedes einzelne Programm hinzufügen zu müssen.
Beachten Sie, dass Sie alle Elemente der Kontrollleiste mit dem -Befehl des Kontextmenüs verschieben können: Klicken Sie einfach mit der Maustaste auf ein Element der Kontrollleiste (die Maustaste ist normalerweise die Maustaste, es sei denn, Sie haben Ihre Maus für Linkshänder konfiguriert, dann ist es die ). Ein Menü öffnet sich. Wählen Sie . Bewegen Sie nun die Maus und Sie sehen, wie ihr das Symbol folgt, ohne die Kontrollleiste zu verlassen. Wenn Sie fertig sind, drücken Sie einfach die erste Maustaste (normalerweise die linke). Wie Sie bestimmt bemerkt haben, gibt es auch einen Menüeintrag für den Fall, dass Sie einen bestimmten Schnellstartknopf auf Ihrer Arbeitsfläche nicht mehr benötigen.
Das führt uns zu einem weiteren bemerkenswerten Punkt: An vielen Stellen öffnet ein Klick mit der Kontextmenü mit einer speziellen Menüauswahl. Deshalb ist es immer eine gute Idee, die dritte Maustaste bei etwas auszuprobieren, bei dem Sie nicht wissen, was Sie damit anfangen sollen. Sogar der Hintergrund der Arbeitsfläche bietet ein solches Menü!
Maustaste einEs sind noch andere interessante Dinge mit der Kontrollleiste möglich. Eines davon kann wichtig sein, wenn Ihr Monitor eine niedrige Auflösung hat. Es ist die „Anzeigen und Ausblenden“-Funktion der Kontrollleiste: Klicken Sie auf den schmalen Pfeilknopf, der sich an einem oder beiden Enden der Kontrollleiste befindet.
Wenn Sie möchten, können Sie die Kontrollleiste so einrichten, dass sie nicht die gesamte Breite des Bildschirms einnimmt. Dazu klicken Sie mit der . Im angezeigten KDE-Kontrollzentrum-Dialog stellen Sie im auf der Seite Layout im Abschnitt Länge den Schieberegler auf eine Länge von weniger als 100% ein.
Maustaste auf eine leere Stelle der Kontrollleiste und wählenDa dieser Dialog nun schon einmal geöffnet ist, können Sie noch verschiedene andere Einstellungen ausprobieren. Klicken Sie auf , um die Auswirkungen zu sehen. Sie können jederzeit durch Klicken auf zu den Standardeinstellungen zurückkehren.
Übrigens, falls Sie nicht wissen, was ein bestimmter Knopf in KDE bewirkt, bewegen Sie einfach den Mauszeiger darüber und warten Sie einen Moment: KDE hat eine eingebaute Mini-Kontexthilfe, die sog. „Kurztipps (Tooltips)“, die die Funktionalität solcher Knöpfe mit ein paar Worten beschreibt.
Beruhigen Sie sich, keine Angst! KDE möchte Ihnen nicht die geliebte (und manchmal sehr effektive) Befehlszeile wegnehmen. Wohl können Sie mit Hilfe der graphischen Oberfläche Dateien verschieben, aber Sie können auch die UNIX®-Befehle, an die Sie gewöhnt sind, benutzen.
KDE bietet ein sehr ausgereiftes Befehlszeilenfenster namens Konsole. Wählen Sie ->->, um es zu starten. Das könnte beispielsweise etwas sein, das Sie auf der Kontrollleiste haben möchten, und glücklicherweise befindet es sich in der Standardkonfiguration bereits dort.
Manchmal möchten Sie vielleicht nur einen einzigen Befehl eintippen. Für diese Fälle benötigen Sie kein vollständiges Befehlsfenster. Betätigt Sie dazu lediglich Alt-F2, und es erscheint eine kleine Befehlszeile, in die Sie einen Befehl eintippen können. Danach verschwindet das Fenster wieder. Der eingegebene Befehl wird übrigens gespeichert.
Wenn Sie dieses Fenster öffnen (das minicli genannt wird) und die Taste Pfeil hoch betätigen, werden alle bisher eingegebenen Befehle angezeigt. Sie können auch ein Konqueror-Fenster mit einer bestimmten URL öffnen, indem Sie die URL in das minicli-Fenster eintippen.
Die Programme Konqueror und Kate können beide ebenfalls Terminal-Fenster anzeigen und sich wie Konsole verhalten. In Konqueror können Sie diese Eigenschaft durch -> aktivieren. Das Terminal-Fenster wird am unteren Rand des Konqueror-Fensters angezeigt und folgt den Klicks im Dateimanager-Bereich, indem es jeweils entsprechend den Ordner wechselt. In Kate erhalten Sie ein Terminal-Fenster durch ->.
Um eine UNIX®-Manualseite (man page) anzeigen zu lassen, geben Sie man:
in minicli ein, wobei Befehl
Befehl
der Name des UNIX®-Befehls ist.
Um mit Google nach einem oder mehreren Worten zu suchen, geben Sie gg:
ein. Es gibt weitere Kurzbefehle dieser Art, und Sie können sogar eigene hinzufügen. Im KDE-Kontrollzentrum auf der Karteikarte Webbrowser+Erweitertes Web-Browsen finden Sie die zugehörigen Einstellmöglichkeiten. Wort oder Worte
Die Befehlszeile kann auch ständig verfügbar gemacht werden, indem Sie sie zur Kicker hinzufügen.
Klicken Sie mit der Miniprogramm hinzfügen. Im Dialog, der erscheint, blättern Sie nun, bis Sie den Eintrag Befehl ausführen. Wählen Sie den Eintrag mit der Maustaste Maustaste aus und klicken Sie Hinzufügen Damit wird eine Befehlszeile einschließlich Verlauf direkt in die Kontrollleiste eingefügt.
Maustaste auf einen leeren Bereich der Kontrollleiste und wählenLetztendlich ist die Befehlszeile also nie weit entfernt, wenn Sie mit KDE arbeiten.
Falls Sie es nicht schon getan haben, starten Sie eine Anwendung mit dem -Menü, wie z. B. .
Normalerweise arbeiten Sie innerhalb von Fenstern, aber manchmal möchten Sie Fenster auch verändern. Hier ein kurzer Überblick über einige der gebräuchlichsten Fensterfunktionen:
Ziehen Sie die Titelleiste des Fensters. Oder: Halten Sie die Alt-Taste gedrückt und ziehen Sie irgendwo im Fenster.
Ziehen Sie den Fensterrand oder halten Sie die Alt-Taste gedrückt, und ziehen Sie mit der Maustaste irgendwo im Fenster.
Klicken Sie auf den Maximieren-Knopf in der Titelleiste, um das Fenster die gesamte Bildschirmgröße füllen zu lassen bzw. das maximierte Fenster wieder auf die ursprüngliche Größe zu verkleinern. Ein Klick auf den Maximieren-Knopf mit der
Maustaste maximiert das Fenster vertikal, ein Klick mit der Maustaste horizontal.Klicken Sie auf den Knopf Minimieren in der Titelleiste (neben dem Knopf Maximieren), um das Fenster auszublenden. Das Fenster wird wieder angezeigt, wenn Sie in der Programmleiste auf das Symbol des Fensters klicken.
Neben dem üblichen Mausklick können Sie Alt+Tab benutzen, um zwischen Fenster zu wechseln. Weitere Informationen finden Sie weiter unten.
KDE-Fenster haben einige hübsche Standardknöpfe in ihrer Titelleiste, die Ihnen schnellen Zugriff auf einige wichtige Operationen bieten. Die voreingestellte Anordnung der Knöpfe sieht so aus:
Auf der linken Seite:
Ein Menü-Knopf. Er zeigt normalerweise ein kleines Symbol für die Anwendung. Klicken Sie darauf, um ein fensterspezifisches Funktionenmenü zu erhalten. Alt+F3 öffnet ebenfalls das Fenstermenü.
Auf der rechten Seite:
Ein Knopf zum Minimieren.
Ein Knopf zum Maximieren.
Ein Knopf zum Schließen. Er schließt das Fenster. Ebenso Alt+F4.
Jetzt, da Sie wissen, wie Sie mit Fenstern umgehen, möchten wir Sie ermuntern, noch ein paar Fenster zusätzlich mit der Kontrollleiste zu öffnen. Wir werden nämlich etwas ausführlicher darüber sprechen, wie Sie zwischen verschiedenen Fenstern wechseln. Da Sie dies bei Ihrer Arbeit sicher häufig tun müssen, bietet KDE dazu gleich mehrere Methoden an. Suchen Sie sich die Methode aus, die Ihnen am besten gefällt!
Bei vielen Fenstersystemen müssen Sie mit der Maus in ein anderes Fenster klicken, um es zu benutzen. Das ist auch in KDE der Standard, genannt „Fokuswechsel durch Klicken“. Aber Sie können Ihre Arbeitsfläche auch so einstellen, dass ein Fenster bereits aktiviert wird, wenn Sie den Mauszeiger darüber platzieren. Das wird „Fokus folgt der Maus“ genannt. Falls Sie diese Einstellung im KDE-Kontrollzentrum wählen, ist immer das Fenster unter dem Mauszeiger aktiv, wobei es aber nicht notwendigerweise automatisch in den Vordergrund kommt. Dazu müssen Sie zusätzlich auf die Titelleiste oder den Fensterrand klicken oder - eine Besonderheit von KDE - mit der Maustaste bei gedrückt gehaltener Alt-Taste irgendwo auf das Fenster klicken.
Es gibt noch weitere Methoden, das Fenster zu wechseln:
Wählen Sie ein Fenster aus dem Fensterlistenmenü. Um das Fensterlistenmenü zu öffnen, klicken Sie mit der Maustaste auf eine leere Stelle der Arbeitsfläche, oder klicken Sie auf das Symbol mit den Fenstern auf der Kontrollleiste, oder klicken Sie auf den Aufwärts-Pfeil am linken Rand der Fensterliste in der Kontrollleiste.
Halten Sie die Alt-Taste gedrückt und wechseln Sie mit Tab zwischen den Fenstern.
Benutzen Sie die Programmleiste (s.u.).
Die Fensterleiste zeigt eine Liste kleiner Symbole, eines für jedes Fenster auf der Arbeitsfläche. In der Standardeinstellung von KDE befindet sich die Programmleiste innerhalb der Kontrollleiste, sie kann sich aber auch über den oberen oder unteren Bildschirmrand erstrecken.
Die Fensterleiste hat einige erweiterte Funktionen. In der Standardeinstellung werden mehrere Fenster der gleichen Anwendung „gruppiert“, sodass Sie ein Symbol pro Anwendung in der Fensterleiste sehen.
Ein einfacher Klick mit der
Maustaste auf den passenden Knopf der Programmleiste öffnet eine Liste der zu diesem Programm gehörigen Fenster zur Auswahl. Durch Klicken mit der Maustaste auf einen der Einträge gelangen Siezum entsprechenden Fenster. Ein Klick mit der Maustaste schließlich öffnet ein Kontextmenü mit Fensterfunktionen für das betreffende Fenster.Sie können ferner entweder alle Fenster aller Arbeitsflächen oder nur die Fenster der aktuellen Arbeitsfläche in der Fensterleiste anzeigen lassen. Die Gruppierung der Symbole können Sie abschalten; damit wird jedes einzelne Fenster durch ein eigenes Symbol in der Fensterleiste angezeigt. Diese und weitere Einstellmöglichkeiten sind durch Klicken mit der rechten Maustaste auf den Fensterleistengriff (der schmale gemusterte Balken auf der linken Seite der Fensterleiste) und Auswahl von zugänglich.
Die Symbole der Fensterleiste passen ihre Größe an, um viele Programme gleichzeitig darstellen zu können. In einer breiteren Fensterleiste werden die Symbole in Zeilen und Spalten dargestellt. Sie sind dennoch zur Größenanpassung fähig.
Was hat es denn nun mit diesem „Anheften“ auf sich? Lesen Sie weiter!
Es kann vorkommen, dass Sie mehr Fenster geöffnet haben, als Ihnen Platz auf der Arbeitsfläche zur Verfügung steht. In diesem Fall haben Sie drei Möglichkeiten:
Lassen Sie alle Fenster geöffnet. (Verwirrend)
Minimieren Sie die Fenster, die Sie momentan nicht benötigen, und benutzen Sie die Programmleiste oder Alt+Tab, um zwischen ihnen zu wechseln. (Immer noch verwirrend und viel Arbeit)
Tun Sie das, was ein richtiges Betriebssystem tut, wenn es nicht genügend physikalischen Speicher hat: Benutzen Sie virtuellen Speicher, in diesem Fall virtuelle Arbeitsflächen. (Die beste Methode!)
KDE kann eine Anzahl unterschiedlicher Arbeitsflächen verwalten, jede mit ihren eigenen Fenstern. Sie können zwischen den virtuellen Arbeitsflächen sehr einfach mit einem Klick auf einen der vier nummerierten Knöpfe auf der Kontrollleiste umschalten. Auch Strg+F1 ... F4 schickt Sie sofort auf eine andere Arbeitsfläche. Mit Strg+Tab können Sie gewissermaßen eine Runde durch die Arbeitsflächen drehen, und zu guter Letzt, wenn Sie die Maus an den Bildschirmrand bewegen und dort kurz innehalten, wechselt KDE auf die in der Richtung liegende Arbeitsfläche.
Virtuelle Arbeitsflächen sind eine feine Sache. Aber manchmal möchten Sie, dass ein und dasselbe Fenster auf jeder Arbeitsfläche angezeigt wird. Das könnte z. B. ein kleines Chat-Fenster oder ein Wecker sein. In diesem Fall können Sie den oben erwähnten „Anheften-Knopf“ benutzen, der das Fenster auf dem Hintergrund fixiert, so dass es auf jeder virtuellen Arbeitsfläche erscheint.
Mit dem Anheften-Knopf können Sie ein Fenster auch von einer virtuellen Arbeitsfläche auf eine andere verschieben: Klicken Sie auf den Anheften-Knopf eines Fensters, wechseln Sie zu einer anderen Arbeitsfläche und klicken Sie erneut auf den Anheften-Knopf. Einfacher geht es, wenn Sie über die Programmleiste das Kontextmenü des Fensters aufrufen und dort auswählen oder im Funktionsmenü des Fenster auswählen.
Ein gängiges Bild in graphischen Arbeitsumgebungen ist die Darstellung von Ordnern durch ein entsprechendes Symbol. Ordner beinhalten Dateien oder auch weitere Ordner. Eine KDE-Anwendung mit dem Namen Konqueror, der Dateimanager von KDE, verwendet diese Metapher, um Ihre Dateien zu verwalten.
Wenn Sie KDE das erste Mal starten, erscheint ein Fenster mit vielen Symbolen. Es handelt sich dabei um ein Konqueror-Fenster, das Ihnen die Dateien in Ihrem Persönlichen Ordner anzeigt. Das ist der Ort, an dem Ihre Dateien gespeichert sind. Der Pfadname des Ordners wird in der Zeile unterhalb der Werkzeugleiste des Fensters angezeigt. Falls Sie das Fenster nicht sehen, klicken Sie in der Kontrollleiste auf das Symbol, das wie ein Haus aussieht.
Um eine Datei oder einen Ordner zu öffnen, klicken Sie einfach einmal mit der -> auswählen, um die Ordnerhierarchie für eine direktere Navigation anzeigen zu lassen. Ein dritter Weg ist das direkte Eingeben des Pfades, der unterhalb der Werkzeugleiste dargestellt wird.
Maustaste darauf. Alternativ können Sie aus dem MenüKDE stellt eine Reihe von Anwendungen bereit, mit denen Sie die gebräuchlichsten Dateiarten anschauen oder bearbeiten können. Klicken Sie z. B. auf eine Text- oder Bilddatei, startet Konqueror automatisch die passende Anwendung, um die Datei anzuzeigen. Wenn Konqueror dieser Datei keine Anwendung zuzuordnen weiß, erscheint ein Fenster, in dem Sie den Namen der passenden Anwendung eingeben können. Sobald dies geschehen ist, bietet Konqueror Ihnen die Möglichkeit an, Dateien dieses Typs auch zukünftig automatisch mit der gewählten Anwendung zu öffnen.
Konqueror benutzt MIME-Typen, um Dateien und Anwendungen einander zuzuordnen.
Um eine Datei zu kopieren oder zu verschieben, ziehen Sie ihr Symbol einfach auf die Arbeitsfläche, in ein anderes Konqueror-Fenster oder in einen anderen Ordner. Nachdem Sie die Maustaste losgelassen haben, erscheint ein Menü, und Sie können wählen, ob Sie die Datei kopieren oder verschieben wollen oder ob Sie eine Verknüpfung mit der Datei erstellen möchten.
KDE erstellt „symbolische Verknüpfungen“ (keine "hard links"). Das bedeutet: Wenn Sie die Datei verschieben oder löschen, auf die die Verknüpfung verweist, dann wird die Verknüpfung ungültig.
Auch viele andere KDE-Anwendungen unterstützen "Ziehen & Fallenlassen". So können Sie ein Symbol in das Fenster einer geöffneten Anwendung ziehen oder auf das Symbol einer Anwendung, die noch nicht gestartet worden ist: Die Datei wird dann mit dieser Anwendung geöffnet. Versuchen Sie es!
Noch vor kurzem konnten Sie nur mit Spezialsoftware auf Dateien im Internet zugreifen. Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei.
KDE unterstützt eine Technologie namens „Transparenter Netzwerkzugriff“ (NTA), die es Ihnen erlaubt, mit Dateien auf der anderen Seite des Globus genau so einfach zu arbeiten wie mit den Dateien auf Ihrer lokalen Festplatte.
Um z. B. auf eine Datei auf einem FTP-Server zuzugreifen, genügt es, wenn Sie im Menü -> wählen und die URL eines FTP-Servers angeben. Mittels "Ziehen & Fallenlassen" können Sie Dateien auf einen Server bringen oder aus einem Ordner auf dem Server holen, so als arbeiteten Sie auf Ihrer Festplatte. Sie können sogar eine Datei direkt auf einem Server öffnen. Es ist nicht mehr nötig, die betreffende Datei zuvor auf Ihre Festplatte zu kopieren. Sollte das einmal nötig sein, erledigt KDE das für Sie.
Konqueror benutzt anonymen FTP-Zugriff, der Ihnen zuweilen den Zugang zu einem FTP-Server einschränken kann. Haben Sie eine Zugangsberechtigung auf einem Server, können Sie der URL Ihre Benutzer-ID beigeben, z. B.: ftp://
Benutzername
@Server
/Ordner
Konqueror fragt Sie dann nach Ihrem Passwort, und wenn Sie sich erfolgreich angemeldet haben, erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf Ihre Dateien auf dem Server.
Falls Sie WinZip™ unter Microsoft® Windows® benutzten, werden Sie sich freuen: KDE kann auch mit tar-Archiven umgehen. KDE behandelt sie wie ganz normale Ordner: Sie können darin blättern, Dateien öffnen usw. Abgesehen von den Verzögerungen, die ein Netzwerk und das extrahieren von Dateien aus einem Archiv mit sich bringen, sollte der Umgang mit Dateien im Internet und auf Ihrer lokalen Festplatte im allgemeinen keinen Unterschied für Sie ausmachen.
In KDE können Sie leicht Symbole auf der Arbeitsfläche oder der Kontrollleiste erstellen, um Programme zu starten. Genau so leicht können Sie Symbole für den Zugriff auf andere Dinge erstellen. KDE enthält Vorlagen für Kurzbefehle zum Zugriff auf Folgendes:
Anwendungen
Drucker
Geräte, die Sie einbinden (mounten) können wie z. B. Diskettenlaufwerke
Internetressourcen (z. B. WWW-Dokumente, FTP-Ordner)
Dokumente für einige von KDEs KOffice-Programme.
Jedes dieser Elemente können Sie durch Klicken mit und danach dem gewünschten Eintrag zur Arbeitsfläche hinzufügen.
Maustaste und Auswahl vonFast jeder Eintrag im -Menü, auf der Arbeitsfläche oder auf der Kontrollleiste bezieht sich auf eine .desktop
-Datei. Eine .desktop
-Datei legt etwa fest, welches Symbol angezeigt werden oder was durch ein Symbol repräsentiert werden soll (eine Anwendung, ein Gerät, eine URL). Jede .desktop
-Datei können Sie auf die Kontrollleiste ziehen, um einen Schnellstartknopf zu erstellen.
Anders als bei der primären Festplatte ermöglicht Ihnen UNIX® den Zugang zu weiteren Speichergeräten mit einem speziellen Verfahren, das Mounten genannt wird. Dazu benutzt KDE .desktop
-Dateien. Mit ihnen können Sie leicht auf Dateien sekundärer Speichergeräte zugreifen wie etwas Disketten- oder CD-ROM-Laufwerk-Laufwerke.
Um z. B. ein Symbol zu erstellen, durch das Sie Zugang zu den Dateien auf einer Diskette haben, gehen Sie folgendermaßen vor:
Viele Systeme setzen voraus, dass Sie als Systemverwalter (root
) angemeldet sind, um Geräte mounten zu können.
Klicken Sie mit der ->->.
Maustaste auf die Arbeitsfläche und wählen SieAuf der Karteikarte Allgemein ändern Sie den Namen nach eigenen Wünschen.
Auf der Karteikarte Gerät geben Sie /dev/fd0
(oder die Bezeichnung zum Diskettenlaufwerk für das eigene System) als Gerät ein.
Hier können Sie auch einen Mount-Punkt eingeben. Es sollte sich um einen existierenden aber leeren Ordner handeln. Üblich sind etwa /mnt/floppy
oder /floppy
. Genauso können Sie aber auch einen Ordner wie ~/meineDiskette
verwenden.
Klicken Sie auf das Symbol für nicht eingebundene Laufwerke und wählen Sie ein Bild ohne grünes Licht.
Sobald Sie mit der Wahl zufrieden sind, klicken Sie auf .
Nun können Sie eine ordnungsgemäß formatierte Diskette in das Laufwerk legen und auf das Diskette-Symbol klicken, um KDE zum Einbinden des Diskettenlaufwerkes und zur Anzeige der Dateien zu veranlassen. Bevor Sie die Diskette aus dem Laufwerk entfernen, müssen Sie durch Klicken mit der Maustaste auf das Disketten-Symbol klicken und auswählen.
Sollte Sie etwas am Aussehen oder Verhalten Ihrer Arbeitsfläche stört, können Sie wahrscheinlich korrigieren. KDE ist sehr flexibel einstellbar und Sie können fast jeden Aspekt des Erscheinungsbilds und des Verhaltens anpassen. Anders als viele andere UNIX®-Arbeitsumgebungen müssen Sie dazu keine rätselhaften Konfigurationsdateien bearbeiten (aber auch das können Sie!). Sie benutzen stattdessen das KDE-Kontrollzentrum - ein spezielles Programm, mit dem Sie Ihre Arbeitsfläche anpassen können.
Starten Sie das KDE-Kontrollzentrum aus dem -Menü. Ein zweigeteiltes Fenster erscheint, das in der linken Hälfte eine Liste so genannter Module anzeigt.
Wenn Sie ein Modul durch anklicken öffnen, erscheinen dazugehörige Modulelemente. Klicken Sie auf den Namen eines Modulelements und Sie können in der rechten Hälfte des Fensters Einstellungen vornehmen.
Einstellungen können ziemlich einfach geändert werden. In jedem Einrichtungsdialog steht Ihnen ein Hilfe-Knopf zur Verfügung, um Ihnen Einstellungen zu erläutern, die Ihnen nicht gleich klar sind. Außerdem finden Sie einen -, einen - und einen -Knopf:
Zeigt im linken Bereich einen kurzen Hilfetext einschließlich einer Verknüpfung zu einem längeren Handbuch zu dem betreffenden Modul.
Setzt die Einstellungen zurück auf den Stand, als KDE installiert wurde.
Wendet die aktuellen Einstellungen des aktuellen Moduls an.
Setzt die Einstellungen in den Zustand beim Öffnen des Moduls zurück. Falls Sie seitdem bereits den Knopf betätigt haben, werden die Einstellungen den Zustand nach dem Betätigen von zurückgesetzt.
Wenn Sie Änderungen in einem Einrichtungsdialog vornehmen und zu einem anderen Modul wechseln, aber nicht auf den Knopf - oder geklickt haben, fragt das KDE-Kontrollzentrum nach, ob Sie zunächst die Änderungen anwenden wollen.
Wir hoffen aufrichtig, dass Ihnen die Benutzung von KDE so viel Spaß und Freude macht, dass Sie sich niemals abmelden möchten. Falls doch, wählen Sie einfach ->.
Es befindet sich alternativ ein wie ein Einschaltknopf geformter Abmeldeknopf in der Kontrollleiste. Eine dritte Möglichkeit ist die Tastenkombination Strg+Alt+Entfernen zur Abmeldung.
Wenn Sie sich abmelden, merkt sich KDE, welche Anwendungen noch offen sind sowie Größe und Position der Fenster. Melden Sie sich erneut an, stellt KDE Ihre alte Arbeitsumgebung wieder her. Diese Besonderheit wird Sitzungsverwaltung genannt. Anwendungen, die für KDE geschrieben wurden, versetzen sich wieder in den Zustand, in dem sie unmittelbar vor dem Abmelden waren. So erinnert sich z. B. Kate daran, welche Datei Sie bearbeitet hatten.
Nicht auf KDE basierende Anwendungen verfügen nicht über diese Fähigkeit, deshalb weist Sie KDE beim Abmelden warnend darauf hin, zu überprüfen, ob Sie alle wichtigen Daten gesichert haben.
Um das Sitzungsmamagement zu veranschaulichen, starten Sie Kate über ->->. Öffnen Sie ein Textdokument zur Bearbeitung. Melden Sie sich ab und wieder an. Wie Sie sehen können, stellt sich Kate an exakt der gleichen Bildschirmposition und auf exakt der gleichen Arbeitsfläche wieder her. Auch das Dokument, das in Kate beim Abmelden geöffnet war, wird automatisch wieder geöffnet. Kate merkt sich sogar, ob Änderungen in Ihrem Dokument ungespeichert waren und wird sie abspeichern, wenn Sie im Menü wählen.
Wir hoffen, dass Ihnen dieser kurze Rundgang durch das K Desktop Environment gefallen hat, und dass diese einzigartige Arbeitsumgebung Ihnen helfen wird, Ihre Arbeit schneller und bequemer als bisher zu erledigen.
Bitte denken Sie daran, dass das KDE-Projekt kein kommerzielles Unternehmen ist, sondern ein Projekt, das von Freiwilligen aus der ganzen Welt getragen wird. Wir würden Sie gerne dazu einladen, dem KDE-Projekt beizutreten und Teil dieses einzigartigen Netzwerks von Menschen zu werden. Falls Sie ein Programmierer sind, könnten Sie sich überlegen, uns beim Schreiben von KDE-Anwendungen zu helfen. Falls Sie Künstler sind oder Erfahrung im Grafikdesign haben, könnten Sie Symbolsets, Farb- oder Soundschemata und Logos für KDE erstellen. Falls Sie gerne schreiben, würden wir uns freuen, wenn Sie unserem Dokumentationsprojekt beitreten.
Wie Sie sehen, gibt es viele Wege, wie Sie helfen können. Sie sind herzlich eingeladen, in diesem weltweiten Netzwerk von Leuten mitzuarbeiten, die KDE zur besten Arbeitsumgebung für jeden Computer machen wollen. Bitte besuchen Sie www.kde.org für weitere Informationen.
Willkommen an Bord zu einer aufregenden Reise!
Ihr KDE-Team
Matthias Ettrich (ettrich AT kde.org)
Kalle Dahlheimer (kalle AT kde.org)
Torben Weis (weis AT kde.org)
Bernd Wuebben (wuebben AT kde.org)
Stephen Schaub (sschaub AT bju.edu)
- Bearbeiter
Robert Williams (rwilliams AT kde.org)
- Bearbeiter
Lauri Watts (lauri AT kde.org)
Bernd Platzdasch (bernd.platzdasch AT t-online.de)
- Übersetzer der Version zu KDE 1
Thomas Diehl (th.diehl AT gmx.net)
- Bearbeiter der Übersetzung
Robert Schröter (robert-schroeter AT gmx.de)
- Überarbeitung der Übersetzung für KDE 2.0
Frank Schütte (F.Schuette AT t-online.de)
- Überarbeitung für KDE 3.0
Diese Dokumentation ist unter den Bedingungen der GNU Free Documentation License veröffentlicht.
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